Mittelmeerkrankheiten
In Süd- und Osteuropa Existieren einige Krankheiten, die bisher in unseren Breiten nicht oder kaum heimisch und daher vielen Menschen (auch Tierärzten!!) nicht bekannt sind.
Einige dieser Krankheiten sind unbehandelt für den Hund tödlich oder können ihn zumindest schwer schädigen. Zum Teil sind sie auch für Menschen nicht ungefährlich, insbesondere für kleine Kinder.
Nachfolgend stellen wir Ihnen die wichtigsten Krankheiten vor, auf die ihr Hund getestet sein sollte.
Lassen Sie sich die schriftlichen Ergebnisse zeigen und achten Sie darauf, dass ein richtiger Labortest und nicht einer der oft noch üblichen, aber viel unzuverlässigen Schnelltests durchgeführt wurde.
Längst nicht alle Hunde aus dem Süden sind krank, zum Glück. Es gibt aber Regionen, in denen ein sehr hoher Prozentsatz aller Hunde infiziert ist.
Babesiose:
Babesiose (auch genannt Piroplasmose oder Hunde-Malaria). Babesien (Einzeller) befallen die roten Blutkörperchen und zerstören sie. Bei zu später Erkennung führt Babesiose häufig zum Tod des Tieres.
Übertragung
Die Babesiose wird durch Zecken übertragen.
Vorkommen
Babesiose gibt es in vielen Europäischen Ländern, inzwischen auch in Süd- Deutschland, vor allem aber im Mittelmeerraum sowie in östlichen Ländern.
Symptome
Übelkeit, Schwäche, später hohes Fieber, dunkler Urin.
Behandlung
Injektionen mit einem Antiparasitikum. Rechtzeitig behandelt, sehr gut. Bei späterer Erkennung führt eine Hunde-Babesiose nach Reaktivierung durch div. andere Erkrankungen häufig zum Tod des Tieres. Vorsorglich ist daran zu denken, den Hund vor Zeckenbissen, z.B. durch ein Halsband zu schützen
Gefahr für Menschen? Einige Babesien können über Zecken auf Menschen übertragen werden.
http://de.wikipedia.org/wiki/Babesiose_des_Hundes
Borreliose:
Die Borreliose ist eine durch Zecken übertragene bakterielle Infektion. Erreger der Zecken-Borreliose sind winzige Bakterien, die wie Korkenzieher aussehen. Hauptüberträger ist die weit verbreitete Zecke „Holzbock“ (Ixodes ricinus).
Übertragung
Die Borreliose wird durch einen Zeckenbiss überragen.
Vorkommen
Wann und wo besteht Infektions-Gefahr? Das Risiko einer Ansteckung herrscht praktisch überall, wo Zecken sind. Mancherorts trägt jede dritte Zecke den Erreger in sich. Der Holzbock lauert besonders in Laub- und Mischwäldern, an Waldrändern und Lichtungen mit großwüchsigen Gräsern, in buschreichen Gegenden, aber auch in städtischen Parks und naturnahen Hausgärten. Zeckensaison ist von März bis Oktober mit Höhepunkten im Frühjahr und Herbst. Gefährdet sind alle Hunde, die sich in zeckenreichen Gebieten aufhalten.
Symptome
Die Krankheit beginnt oft erst Tage oder Wochen, nachdem die Zecke gesaugt hat. Zu Beginn zeigen sich beim Hund wenig markante Symptome, wie sie im Anfangsstadium vieler Infektionskrankheiten auftreten: Müdigkeit, Appetitlosigkeit, Fieber. Die einsetzenden Gelenksentzündungen lassen schon eher einen Verdacht auf Borreliose aufkommen. Meist sind verschiedene Gelenke wechselnd betroffen, vor allem die Gelenke an den Vorder- und Hinterläufen. Aufgrund der sehr schmerzhaften Schwellungen beginnt der Hund zu lahmen, besonders nach dem Aufstehen. Im weiteren Verlauf können auch Nervensystem, Herz, Nieren und andere Organe Beschädigt werden.
Behandlung
Durch den Tierarzt mit geeigneten Antibiotika; die Behandlung der Borreliose ist zwar möglich, doch sehr langwierig.
https://de.wikipedia.org/wiki/Lyme-Borreliose_des_Hundes
Dirofilariose (Herzwurm):
Übertragung
Die Übertragung ist je nach Art durch Stechmücken, Zecken oder Flöhe sowie im Mutterleib auf die Welpen möglich. Erreger Durch Würmer. Diese befallen als winzige Mikrofilarien zunächst das Blut und später als Makrofilarien je nach Art das Herz, Lunge und andere Organe oder das Bindegewebe und die Haut.
Vorkommen
Vertreten sind sie in Südeuropa
Symptome
Bei einigen Arten keine, bei anderen sehr unterschiedlich. Vorkommen können Husten, Gewichtsverlust, Schwäche, Atemnot oder Hauterhebungen und Ekzeme.
Behandlung
Je nach Art Injektion eines Antiparasitikums. Bei starkem Befall mit Herzwürmern (Dirofilaria immitis) ist ggf. zusätzlich eine chirurgische Entfernung der erwachsenen Würmer erforderlich. Gefahr für Menschen Übertragung über die genannten Wege möglich. Aussichten Je nach Art unterschiedlich. Rechtzeitige Behandlung führt oft zum Erfolg. Unbehandelt führt besonders der Herzwurm zum Tod des Tieres.
Vorbeugung
Die vorbeugende Gabe einer mikrofilariziden Medikation, wie Ivermectin (Cardotek), Milbemycin (Interceptor), Moxidectin (Sentinel) und Selamectin (Stronghold) ist wirksam gegen die Mikrofilarien der Arten Dir. immitis und Dir. repens, welche in vielen Gebieten Südeuropas vorkommen. Die Prophylaxe wird in endemischen Gebieten bzw. bei Reisen in diese Gebiete empfohlen. Ein Scalibor Halsband gewährleistet zwar einen Schutz vor Sandmücken, Zecken und Flöhen, aber NICHT vor den ‚großen Stechmücken‘, die den Herzwurm (Dirofilaria immitis) übertragen können.
https://de.wikipedia.org/wiki/Herzwurmerkrankung
Ehrlichiose:
Die Ehrlichiose ist eine Infektionskrankheit, die durch Zecken übertragen wird. Erreger Ehrlichien sind eine Art von Bakterien. Sie befallen die weißen Blutkörperchen und schädigen das Immunsystem. Relativ häufig sind Doppelinfektionen mit Babesien, da beide Erreger von denselben Zecken übertragen werden. Die Ansteckung erfolgt durch den Zeckenbiss. Die Inkubationszeit beträgt zwischen 8 und 20 Tagen.
Übertragung
Durch Zeckenbiss.
Vorkommen
Ehrlichiose gibt es überall in Europa, aber besonders häufig im Süden und in östlichen Ländern.
Symptome
Manchmal keine. Häufig sind hohes Fieber, Schwäche, Gelenkbeschwerden, Übelkeit, Erbrechen. Absinken der Thrombozyten ist typisch (Blutungsneigung)
Behandlung
Die Diagnose wird anhand eines Bluttests (serologischer Nachweis) gestellt. Antibiotika- Therapie über mehrere Wochen. Aussichten Eine unbehandelte Ehrlichiose kann infolge zunehmender, ggf. über Jahre andauernder, schleichender Blutungsneigung zum Tod des Tieres führen.
Hunde- Ehrlichiose ist vermutlich nicht auf Menschen übertragbar.
http://de.wikipedia.org/wiki/Canine_Ehrlichiose
Giardiose:
Giardien (Giardia lamblia) gehören zu den Kokzidien zu den Protozoen, d.h. sie sind tierische Einzeller.
Übertragung
Der Erreger der Giardiasis ist der Einzeller Giardia lamblia, der hauptsächlich durch das Trinken von fäkal verunreinigtem Wasser übertragen wird. Nach der Ansteckung vermehren sich die Parasiten im Darm sehr schnell, was zu einer Schädigung der Darmschleimhaut und damit zu Durchfall führt.
Die Giardien kommen in einer aktiven Form (Trophozoid) und einer ruhenden Form (Zyste) vor. Eine Infektion wird schon durch die Aufnahme von nur zehn Zysten ausgelöst, wogegen die aktiven Formen nicht infektiös sind. Die Zysten werden mit dem Kot abgegeben und können auch bei Kälte und Feuchtigkeit monatelang überleben. In Gebieten mit schlechten hygienischen Verhältnissen ist das Ansteckungsrisiko deshalb recht groß.
Vorkommen
Giardia lamblia ist weltweit verbreitet, kommt aber besonders häufig in südlichen Ländern vor. Giardien sind die zweithäufigsten Magen-Darm Parasiten, die u.a. bei Hund, Katze aber auch beim Mensch vorkommen können.
Symptome
Wenn Ihr Tier unter hartnäckigem, schleimigen, gelblichen manchmal auch blutigem Durchfall leidet, evtl. verbunden mit Erbrechen und Fieber, sollte unbedingt eine Kotprobe auf Giardien untersucht werden. Ein Befall mit Giardien muss auf jeden Fall mit Medikamenten behandelt werden.
Behandlung
Wirkstoffe gegen Giardien sind Albendazol, Metronidazol und Fenbendazol. Oft ist eine mehrmalige Behandlung (z.B. mit Panacur) notwendig. Wenn weitere Tiere im Haushalt leben, sollten alle Tiere prophylaktisch mitbehandelt werden, da die Ansteckungsgefahr sehr groß ist. Neben der Gabe von Medikamenten ist auch die Hygiene sehr wichtig. Ohne Hygienemaßnahmen sind die Giardien nur sehr schwer in den Griff zu bekommen. Giardien zählen zu den Zoonosen, sie sind also auch auf den Menschen übertragbar, am häufigsten ist jedoch ist die Ansteckung von Mensch zu Mensch und von Hund zu Hund.
http://www.onmeda.de/krankheiten/giardien.html
Hepatozoonose:
Eine Hepatozoonose ist beim Hund eine Erkrankung, die von Protozoen (Hepatozoon canis) hervorgerufen wird.
Übertragung
Die Übertragung von Hepatozoon canis erfolgt durch Verzehr der braunen Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus), die den Erreger Hepatozoon canis enthalten.
Vorkommen
Noch vor 10 Jahren galt eine Hepatozoonose in Europa als eine seltene Erkrankung bei Hunden, und war für Deutschland unbekannt (Niemand & Suter, 1994). Heute stellt diese Erkrankung ein großes Problem im europäisch-mediterranen Raum dar. Hepatozoon canis, sowie auch dessen Vektor Rhipicephalus sanguineus sind nun auch für Deutschland nachgewiesen (Glaser & Gothe, 1998). In der Region Malaga (Spanien) ist Hepatozoonose die häufigste Erkrankung, die bei Hunden diagnostiziert wird (per. Mitt. Histolab, 2000).
Symptome
Je nach Verlauf. Bei akuter Infenktion: Fieber, Lethargie, Schläfrigkeit, Teilnahmslosigkeit
, Anämie, Nasen- und Augenausfluss, hämorrhagische Diarrhoe, Lymphadenopathie= krankhafte Lymphknotenschwellung.
Bei chronischem Verlauf: Anämie, Thrombozytopenie= verminderte Anzahl an Blutplättchen, Myositis= Entzündung der Skelettmuskulatur
, Muskelatrophie= Muskelabbau, Abmagerung, Leber- / Nierenversagen, Versteifung der Rumpf- und Nackenmuskulatur. Probleme mit Gewichtszunahme, staksiges Gangbild, Lahmheit
Behandlung:
Die Diagnose wird mittels Bluttest (mikroskopischer Nachweis) gestellt. Die Prognose für erkrankte Hunde ist ungewiss und mangelhaft erforscht, da sich einige Hunde spontan erholen, andere aber verenden. Für eine Therapie stehen derzeit keine spezifisch wirksamen Medikamente zur Verfügung. • Umfassende Grundlagenforschung ist notwendig (Epidemiologie, Ökologie, Vektorbiologie und -kompetenz, Differential-Diagnostik, Therapie, Impfung). • Es wäre auch zu klären, ob der deutsche Holzbock (Ixodes ricinus) in der Lage ist, diesen Parasiten zu übertragen.
http://de.wikipedia.org/wiki/Hepatozoonose
Leishmaniose:
Vorkommen
Leishmaniose kommt im gesamten Mittelmeerraum, Frankreich, Süddeutschland, Schweiz, Osteuropa und evtl. Österreich.
Übertragung
Der wichtigste Überträger ist die Sandmücke, weiterhin ist die Übertragung auch über die Plazenta im Mutterleib bekannt. Die Übertragung erfolgt jedoch nicht zwangsläufig. Es kann innerhalb des Wurfes einer infizierten Hündin sowohl infizierte wie nicht infizierte Welpen geben. Einige Welpen weisen einen Antikörpertiter auf, ohne selbst infiziert zu sein. Der Titer geht in solchen Fällen innerhalb des ersten Lebensjahres zurück. Direkte Übertragungen Tier zu Tier oder Tier zu Mensch wurden bisher nicht nachgewiesen. Allerdings gibt es einige ungeklärte Fälle, u. a. in Amerika, wo bislang nicht klar ist, WIE sich Hunde infiziert haben, ohne in einem Endemiegebiet gewesen zu sein.
Symptome
Sind so vielschichtig, dass sie nicht alle aufgeführt werden können (das Ausmaß reicht von Hautrötungen bis zu eitrigen Geschwüren, die nur schwer oder nicht heilen, Lymphadenopathie, Nasenbluten, unstillbarer Durchfall, allgemeine Trägheit). Symptome wie Hautveränderungen an den Ohrrändern, Nasenspiegel und Brillenbildung an den Augen, reduzierter Belastbarkeit, Gewichtsverlust, schuppige nicht juckenden Hautveränderungen können auch andere Ursachen haben und lassen nicht ohne weitere Untersuchungen, eindeutig auf eine Leishmaniose Infektion schließen.
In Europa findet man fast nur die viscerale Form der Leishmaniose, die äußeren Veränderungen sind stets sekundär, meist sind die inneren Organe mehr oder weniger stark betroffen (vor allem Niere, Leber).
Aufschluß gibt ein Bluttest (bitte nur ein in Mittelmeerkrankheiten erfahrenes Labor wählen, zB. LABOKLIN), zusammen mit einem großen allgemeinen Blutbild und einer Eiweißelektrophoresekurve. Auch das Urin sollte auf die Funktionstüchtigkeit der Niere untersucht werden.
Behandlung
Leishmaniose-Hunde haben oft offene Ekzeme, in deren Wundsekret (nicht im Blut!) Leishmanien nachweisbar sind. Diese sind theoretisch infektiös, wenn sie direkt von dem Ekzem in das Blut (oder eine Wunde) von Tieren oder Menschen gelangen. Ein Nachweis wurde bisher aber noch nicht beschrieben. Dennoch sollte man infizierte Tiere mit Verletzungen grundsätzlich von Kindern fernhalten, und natürlich auch selbst größte Hygiene walten lassen. An der Luft sind Leishmanien nicht lebensfähig. Sollte Wundsekret also beim Vorbeilaufen an Gegenständen hängen bleiben oder auf den Boden tropfen, ist die Infektionsgefahr vorbei, sobald es antrocknet, spätestens nach wenigen Minuten. Durch Hundebisse kann Leishmaniose nicht übertragen werden, da im Speichel keine Leishmanien vorhanden sind. Auch über die Luft, Tröpfcheninfektion oder Körperausscheidungen wie Kot und Urin ist keine Übertragung möglich. Eine Übertragung beim Deckakt wäre theoretisch möglich, z. B. infolge der Ausscheidungen der Hündin. Untersuchungen liegen hierzu noch nicht vor. Selbst bei Kontakt mit frischem Blut (bei frischen Verletzungen des infizierten Hundes) besteht kaum ein Infektionsrisiko, da im frischen Blut kaum Leishmanien enthalten sind. Lediglich bei HIV-infizierten Menschen, die gleichzeitig Leishmaniose haben, ist bisher der Nachweis von Leishmanien im Blut gelungen. Erreger Leishmanien, Einzeller. Sie befallen die weißen Blutkörperchen (Fresszellen) im Knochenmark und schädigen die Organe, besonders Leber, Milz und Nieren, unbehandelt bis hin zum Tod des Tieres.